Arbeitslose

Die Meldungen in den Medien überbringen uns die Botschaft: Arbeitslose gibt es derzeit so wenige wie lange nicht mehr. Generell befinden sich aber alle von Arbeitslosigkeit Betroffenen - ganz gleich ob kurzzeitig oder auf Dauer arbeitslos - in keiner guten Situation. Neben dem Gefühl, nicht gebraucht zu werden, fehlt ihnen die wirtschaftliche Basis.

WN v. 30.01.2019: „Fast jeder dritte Arbeitslose in Deutschland kann sich nach eigenen Angaben nicht regelmäßig eine vollwertige Mahlzeit leisten.“ Diese Meldung gibt zu denken. Das Augenmerk sollte auf die von Dauerarbeitslosigkeit betroffenen Menschen gerichtet sein, denn...

„Die ALG I- Bezieher sind in der Regel so gut am Arbeitsmarkt integriert, dass sie schnell wieder einen neuen Arbeitsplatz finden. Sie sind in vielen Fällen ein Opfer betrieblicher Umstrukturierungen und nicht aufgrund fehlender Qualifikation entlassen worden.“ (S. 167)

Vor allem im Lichte des überall beklagten Fachkräftemangels werden sie schnell wieder eine Herausforderung am Arbeitsmarkt finden. Nicht so bei den schon seit geraumer Zeit arbeitslosen Menschen. Hier ist die Situation oftmals so verfahren, dass eine Integration in den Arbeitsmarkt nahezu unmöglich erscheint.

Das ist die augenblickliche Situation an der Schnittstelle von Erwartung der Unternehmen und Angebot der potenziellen Arbeitnehmer / Bewerber. (Abb. 19)

Die fatalen Folgen dieser Situation für die Langzeitarbeitslosen werden im WSI-Verteilungsbericht 2018 der Hans-Böckler-Stiftung treffend beschrieben:

„Langzeitarbeitslose gehören zu der Gruppe, die in nachvollziehbarer Weise mit am stärksten von dauerhafter Armut betroffen ist. Wer Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit bringt, bekämpft daher auch verfestigte Armut. Eine dauerhaft gesicherte, gut bezahlte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist und bleibt ein wirksamer Schutz vor dauerhafter Armut.“ (S. 11)

Hier können staatlich geförderte Maßnahmen kaum helfen.

Wie die starren Strukturen gelockert werden können, lesen Sie in meinem Buch ab S. 170.

Die in meinem Buch vorgestellte Reform des Steuersystems wird die Wirtschaft dermaßen verändern, dass sich auch die Qualifikations- und Anforderungsprofile deutlich verändern und sich echte Perspektiven für Dauerarbeitslose ergeben. Dort erfahren Sie, wie diese Strukturen aufgebrochen und eine Harmonisierung der Profile erfolgen kann (mit grafischer Darstellung der Situation nach Aufweichung der gegenseitig bedingten Hemmnisse). Lesen Sie dazu ab S. 169.

Wir brauchen eine starke kleingliedrige und wettbewerbsfähige kleine und mittlere Unternehmenslandschaft, die es zu fördern gilt. Denn dort ist Platz für breite Formen der Selbständigkeit sowie spannende Arbeitsplätze. Dazu gehört auch, die Globalisierung durchaus auch mit kritischen Blicken zu betrachten. Das ist beileibe kein Sakrileg!

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